Eine der vier Lichtungen, auf denen ein Wildacker angelegt werden soll. Hinter der Baumreihe links fliesst ein kleiner Bach, auf der rechten Seite steigt ein Hochwald sanft an.

Im Waldrevier war es nicht einfach, mit dem schweren Gerät auf die von Dickung umgebenen Lichtungen zu gelangen. Zuerst mussten Schneisen geschlagen werden.

Mit schwerem Gerät wurden die vier ausgesuchten Flächen bearbeitet und für die Aussaat vorbereitet.

Einen Tag später wurde das Saatgut (Waldpioniermischung) auf insgesamt vier unterschiedlichen Flächen – zwei an Bachauen, zwei im Waldrevier auf Lichtungen – ausgebracht.

Wildäcker im Revier

Wildäcker bieten wertvolle Äsung und Deckung für das Wild. Der Wildackerbau zielt darauf hin, dem Wild eine artgerechte Äsungsfläche anzubieten, die es darüber hinaus auch zur Deckung und Schutz vor Beutegreifern sowie menschlich verursachten Störquellen nutzen kann. Diese Wildäsungsflächen stehen dabei oftmals auch in Jahreszeiten zur Verfügung, in denen sonstige Agrarflächen mittlerweile abgeerntet oder vegetationsarm sind (Notzeit), denn der Bewuchs der Wildäcker wird in der Regel stehen gelassen. Dies ist insbesondere im Winter und im Vorfrühjahr wichtig, da das Wild dann seinen Energiebedarf nur schwer decken kann und von den eigenen Reserven zehren muss. Durch Wildäcker kann eine ansonsten notwendige Fütterung eingeschränkt oder sogar ganz unnötig werden. Daneben ist die Verhütung – oder zumindest die Verminderung – von Wildschäden an Wald und Flur weiterer Beweggrund für die Anlage eines Wildackers. Haarwild wie Hase und Reh und auch Federwild wie Fasan finden hier die notwendigen Rückzugsplätze.

So sah die Wiese nahe des Kirbach vor der Umstrukturierung aus. Die Vegetation bestand nur aus wenigen verschiedenen Gräsern, die dem Wild keine Deckung und nur in den Frühsommermonaten Nahrung boten.

Sonnenblumenfelder sehen nicht nur schön aus, sondern bieten Hasen und Vögeln auch Nahrung und Schutz vor Prädatoren.

Auch schmale Waldschneisen können, sofern sie ausreichend Licht bekommen, mit speziellen Waldmischungen eingesät werden und dienen dann dem Schalenwild und Hasen als Nahrung.

Besonders das Rehwild als Konzentratselektierer nutzt die mit vielen verschiedenen Gräsern und Kräutern angelegte Wildwiese gerne.

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