Traditionelle Brüche
Die unten gezeigten Bruchzeichen werden heutzutage kaum noch verwendet. Moderne Kommunikationsmittel und Markierungsbänder haben sie abgelöst.
Die unten gezeigten Bruchzeichen werden heutzutage kaum noch verwendet. Moderne Kommunikationsmittel und Markierungsbänder haben sie abgelöst.
„Achtung“, deutet auf irgendetwas Wichtiges hin z.B. auf einen Anschuss. Ist armlang und auf der Oberseite des Mitteltriebes befegt.
Markiert den Anschuss, ist halbarmlang, unbearbeitet und in den Boden gesteckt.
Aufforderung, der gewachsenen Spitze zu folgen (oft in Verbindung mit Standplatzbruch), ist halbarmlang und befegt.
Markiert die Fluchtrichtung angeschossenen Wildes, viertelarmlanger Bruch auf den Boden gelegt und mit kleinem Querbruch geäftert. Querbruch-Äfterung liegt entgegen der Fluchtrichtung.
Man unterscheidet folgende Varianten:
Markiert den Standplatz (Schützenstand bei Gesellschaftsjagd), armlang mit Ausnahme der Spitze abgeastet in den Boden gesteckt.
Aufforderung, an der Stelle zu warten, zwei halbarmlange, unbearbeitete Zweige, über Kreuz auf den Boden gelegt.
Warten aufgegeben.
Der Wartende hat sich in Richtung der Winkelhalbierenden der gewachsenen Spitzen entfernt.
Warnung vor einer Gefahr (z.B. gebrochene Leitersprosse), mindestens armlang, mit Ausnahme der Spitze abgeastet und rundum befegt, zu einem Kreis gebogen und aufgehängt (gut sichtbar).
Mit diesen Zeichen verständigten sich erfahrene Jäger unauffällig miteinander, ohne dass Unberufene es merkten. Die Bruchzeichen sind aber auch Symbol der gerechten Jägerei. Der Brauch, das gestreckte Wild, dem Hund und sich selbst mit Brüchen zu schmücken, ist uralt. In den ältesten Verordnungen über die Jagd, in denen die Wildfolge behandelt wird, ist das Markieren der Stelle, an der das kranke Stück auf fremdes Gebiet wechselt, durch Bruchzeichen vorgeschrieben. Die Bruchzeichen sind bis auf geringe Reste aus dem Bewusstsein der Jäger verschwunden. Gerade die Kenntnis dieses alten Brauchtums hat aber einen besonderen Reiz.
Die unten gezeigten Brüche werden auch heute noch verwendet. Sie dienen weniger der Kommunikation, sondern drücken Ehrerbietung gegenüber Wild und Mitjägern aus.
Zeichen, dass Wild in Besitz genommen wurde. Kleiner Bruch auf der linken Körperseite des Wildes.
Der Brauch des letzten Bissens, einen Bruch in den Äser bzw. Gebrech bei männlichen Tieren zu schieben, geht auf die Frühzeit zurück und bedeutet soviel wie die Versöhnung mit dem erlegten Tier und der Natur.
Anerkennung für den erfolgreichen Jäger. Kleiner Bruch, der durch den Jagdleiter auf dem Hut oder auf der blanken Klinge mit dem Gruß „Weidmannsheil“ überreicht und vom Schützen mit der Erwiderung „Weidmannsdank“ genommen und an die rechten Hutseite gesteckt wird.
Mancherorts zur Beerdigung eines Weidmanns von den anwesenden Jägern getragen. Die Zweige stecken mit ihrer Unterseite nach außen (gewendet) an der linken Hutseite.