Fegestelle

Diese junge Buche war am 11. März ganz frisch verfegt. Deutlich erkennt man die abgewetzte Rinde. Beim Übeltäter handelt es sich wohl um einen mittelalten Rehbock, der gerade begonnen hat, den Bast an seinem Geweih zu fegen. Rehböcke verfegen von Februar bis April, wobei die alten Böcke zuerst, die jungen Böcke zuletzt fegen.

Plätzstelle

Der Boden vor dieser Buche war von den Schalen des Rehbockes aufgebrochen, die Abdrücke der Schalen waren deutlich zu sehen. Hier hat sich der Rehbock beim Fegen im Boden abgedrückt und dabei diese Bodenverwundung erzeugt.

Riss oder Rupfung?

Mitten im Hochwald stiessen wir auf diese Ansammlung von Vogelfedern. Es handelte sich um die ausgerupften Federn einer Ringeltaube, die einem Räuber zum Opfer gefallen war.

An den Federkielen kann man erkennen, welcher Tierfamilie der Räuber angehört: Hier sieht man deutlich den unversehrten Federkiel – ein untrüglicher Hinweis auf einen Greifvogel als Täter, denn Habicht, Sperber, Falke und andere Greifvögel rupfen die Federn aus, während Fuchs, Marder und anderes Raubwild die Federn abbeissen.

Tierspuren im Revier

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, findet immer wieder Hinterlassenschaften verschiedener Tierarten. Losung, Fegestellen, Plätzstellen, Pässe, Wechsel und Baue verraten dem aufmerksamen Beobachter, welches Tier hier seine Spuren hinterlassen hat.

Malbäume

Hier ist ein sogenannter Malbaum zu sehen, an dem sich Wildschweine scheuern um Parasiten zu entfernen. Malbäume werden von den Tieren meist nach dem „Suhlen“ aufgesucht. Dadurch sind sie auch durch den abgestreiften Schlamm leicht erkennbar. Jäger können durch anhaftende Haare, durch die Höhe der „Scheuerstellen“ und durch eventuelle Rindenverletzungen durch die Hauer der Keiler Rückschlüsse auf das vorhandene Wild ziehen.

Fuchs- und Dachsbauten

Ein Loch, umgeben von einem Haufen frischer Erde – hier war entweder ein Fuchs oder ein Dachs bei der Arbeit. Beide bauen tiefe, verzweigte Baue im Wald oder am Feld. Wenn ein Dachs den Bau bewohnt, erkennt man dies an den Krallenabdrücken (er „nagelt“) und an der sogenannten Rinne.

Losung

Auf exponierten Stellen an Wechseln kann man häufig Losung finden, die zum Zwecke der Reviermarkierung dort abgesetzt wurde. Das obige Bild zeigt die typische Losung eines Fuchses, erkennbar am dünn auslaufenden Zipfel, das untere zeigt Schwarzwild-Losung.

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