Wissenswertes

Wie viel Schweiß hat eigentlich ein Stück Wild?
Eine Faustregel lautet: 71 ml pro Kilogramm Lebendgewicht.

Das entspricht bei:

Rehwild (16 kg) = 1,136 l
Schwarzwild (50 kg) = 3,550 l
Rotwild (100 kg) = 7,100 l

Ein Verlust von 50% der vorhandenen Blutmenge wird von Tieren noch toleriert, ab 75% Blutverlust tritt die Bewusstlosigkeit ein.

Faktoren, welche die Nasenleistung des Hundes beeinflussen können:

  • Schnee
  • starker Frost
  • starke Hitze
  • langanhaltender Regen
  • Spritz- und Düngemittel
  • verschiedene Pflanzen, z.B. Mais, Raps und Schilf, Brennnesseln, Brombeeren, Schlehen, Nadelholzdickungen
  • Wasserläufe und Wasserflächen
    Suhlen, Brunftplätze, Brunftrudel
Versicherungsschutz

Solange nichts passiert, ist alles kein Problem. Was aber, wenn der Nachsuchenführer und ein begleitender Begehungsscheininhaber während einer Nachsuche verunfallen? Mit dem Versicherungsschutz sieht es dann sehr schlecht aus.

Für anerkannte Nachsuchenführer hat der Landesjagdverband diese Lücke geschlossen. Der Nachsuchenführer und die Begleitperson sind über den LJV unfallversichert! Zusätzlich sind Hund und Ausrüstung des Nachsuchengespanns versichert.

Der gewährte Versicherungsschutz ist ein großer Vorteil. Wem der eigene Schutz und der Schutz des Nachsuchengespanns wichtig ist, sollte im Bedarfsfall einen anerkannten Nachsuchenführer anfordern.

Formulare und Gesetzestexte als pdf
zum Download:

Bundesjagdgesetz
JWMG Baden-Württemberg
DVO Baden-Württemberg
Begründung DVO

Links zu entsprechenden Seiten:

Landesjagdverband Baden-Württemberg

Jagdgebrauchshundeverband

Bayerische Gebirgsschweisshunde
Hannoverscher Schweisshund
Alpenländische Dachsbracke

Verein Deutsch-Drahthaar e.V.
Deutscher Brackenverein
Schwarzwildbrackenverein
Schwarzwälder Schweisshund

Pirschzeichen am Anschuss
  • Eingriffe und Ausrisse der Schalen
  • Kugelriss
  • Geschossteile
  • Schnitthaar/Schnittborsten
  • Decken/Schwartenfetzen
  • Schweiß (Beschaffenheit?)
  • Knochensplitter
  • Knochenmark
  • Zahnteile
  • Hornteile der Schalen
  • Wildbretstücke, Feist
  • Organteile
  • Pansen- und Darminhalt
  • Geweih- oder Gehörnteile

Auch wenn für unsere Augen am Anschuss nichts zu finden ist, kann trotzdem ein Treffer vorliegen.

Die genaue Klärung bringt nur die Anschussuntersuchung mit einem eingearbeiteten Hund!

Was ist eine Nachsuche?

Unter einer Nachsuche versteht der Jäger das Aufspüren und zur Strecke bringen von verletztem und kranken Wild. Die Verletzung kann vom Jagdbetrieb, einem Verkehrsunfall oder sonstigem stammen.
Der Jäger ist vom Jagd- und Tierschutzgesetz unter jagdethischen Gesichtspunkten verpflichtet, krankes Wild unverzüglich nachzusuchen, um dem Wildtier unnötige Schmerzen zu ersparen. Da es nicht immer einfach ist einem verletzen Tier zu folgen, werden Jagdhunde speziell zur Nachsuchentätigkeit ausgebildet. Der Nachsuchenhund muss in der Lage sein eine Wundfährte (die Spur des verletzten Wildtieres) auszuarbeiten. Hierbei nutzt der Jäger den enormen Geruchssinn des Hundes. Mit einem millionenfach besseren Riechvermögen als der Mensch ist ein ausgebildeter Jagdhund in der Lage einer individuellen Duftspur, wie sie ein Wildtier erzeugt, zu folgen. Diese individuelle Duftspur wird aus Komponenten der Umgebung (Bodenverwundungen, zertretene Pflanzenteile etc,) und des jeweiligen Wildtieres (Hautschuppen, Haare, Drüsenabsonderungen etc,) gebildet. Gasförmige Duftmoleküle in unterschiedlicher Intensität ergeben so eine ganz spezielle „Duftnote“, vergleichbar mit dem einzigartigen Fingerabdruck eines Menschen. Sogar Tiere der gleichen Art, der gleichen Familienzugehörigkeit hinterlassen jeweils eine unterschiedliche Duftspur und können damit durch einen für die Nachsuchentätigkeit spezialisierten Jagdhund auch noch nach Tagen aufgespürt werden.

Ein kurzer Ratgeber rund um die Nachsuche

Folgendes sollte man sich unbedingt genauestens einprägen:

Vor dem Schuss

  • Den genauen Standort des Wildes
  • Wie steht das Stück im Schuss?
  • Auf welche Körperseite wird das Stück beschossen?
  • Ist das Stück alleine oder in einer Rotte/ Rudel?

Nach dem Schuss:

  • Zeichnen auf den Schuss?
  • Was hören wir nach dem Schuss? (Klagen, Blasen, Röcheln,…)
  • Einprägen der Fluchtrichtung
  • Bleibt das Stück bei der Rotte/Rudel?
  • Wie flüchtet das Stück? (laut/leise, sicher/unsicher im Bewegungsablauf, setzt es alle Läufe auf, Anfliehen von Hindernissen?)
  • Ruhe auf dem Stand einhalten, mindestens solange sich das Wild noch in der unmittelbaren Nähe befindet. Mindestens 30 Minuten abwarten, bevor der Anschuss betreten wird.

Bei der Anschussuntersuchung:

  • Den Anschuss nur betreten, wenn das Stück nicht in Hörweite ist
  • Ein leises und vorsichtiges Betreten des Anschusses ist wichtig
  • Den Anschuss sehr vorsichtig untersuchen und nicht unnötig vertreten
  • Gefundene Pirschzeichen sicher verbrechen (z.B. rotes Band)
  • Vor einem nahenden Unwetter die Pirschzeichen sichern (z.B. Abdecken)

Die Emkendorfer Gebote

  • Schweißhundearbeit ist Dienst am Wild, Dienst an der Jagd
    und damit praktizierter Tierschutz.
  • Schweißhundearbeit erfordert eine volle Einsatzbereitschaft
    von Führer und Hund.
  • Schweißhundearbeit hat nicht den persönlichen Erfolg zum Inhalt,
    sondern den Dienst am Wild.
  • Schweißhundearbeit erfordert Selbstbeherrschung und Verschwiegenheit
    als Grundlage für Vertrauen.
  • Schweißhundearbeit ist passioniert ausgeübte Jagd, sie ist deswegen nicht bezahlbar, auch wenn Führer und Hund oft ein hohes Risiko eingehen.
  • Schweißhundearbeit setzt Wissen und Erfahrung voraus, um die sich der Schweißhundeführer intensiv mit seinem Hund bemühen muss.
  • Schweißhundearbeit darf nicht Mode werden oder sein, denn es ist die verantwortungsvollste Jagd überhaupt.
  • Schweißhundeführer helfen gerne in der Not, auch bei der Kontrolle ungewisser Anschüsse, um der Sache zu dienen.
  • Keiner Probieren auf der Wundfährte! Zur schwierigen Arbeit gehört der sorgfältig abgeführte und erfahrene Jagdhund.

Die Emkendorfer Gebote, auch Emkendorfer Beschlüsse genannt, sind Gebote für die Schweisshundearbeit die von Dr. Georg Volquardts formuliert und vom Verein Hirschmann 1986 auf der Hauptversammlung in Emkendorf verabschiedet wurden.

Diese Beschlüsse sollte sich jeder Schweisshundeführer vor Augen halten und auch danach handeln – egal welche Rasse er führt.

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