Anschuss-Seminar

des Nachsuchenrings Heckengäu in Renningen

2017 führte der Nachsuchenring Heckengäu, vertreten durch Robert Kaiser, Stefan Ott und Helmut Eberle, ein Anschuss-Seminar für den aktuellen Jägerkurs der Kreisjägervereinigungen Leonberg und Böblingen, organisiert durch den Schiessobmann Jürgen Neef durch.

Im Schützenhaus des SV Renningen zeigten Robert Kaiser und Stefan Ott in einer Powerpoint-Präsentation, wie man schon vor der Schussabgabe mögliche Fehler vermeidet – indem man sich z.B. den Standort des Wildes bei der Schussabgabe, sein Verhalten vor, beim und nach dem Schuss genau einprägt. All das können wichtige Indizien sein, wenn das beschossene Stück Wild nicht direkt im Knall liegt und erleichtern dem Schützen und dem ggf. notwendigen Nachsuchenführer die Arbeit bei der Nachsuche. Anhand vieler Bildbeispiele wurden typische Verhaltensweisen bei den unterschiedlichen Trefferlagen und die daraus resultierenden Pirschzeichen gezeigt. Dazu gehören unter anderem Schnitthaar, Knochensplitter, der Kugelriss, Menge und Farbe des Schweißes, die zusammen mit dem Verhalten des beschossenen Stückes zu einem Mosaik zusammengeführt werden und eine Antwort auf die Frage geben „wo liegt der Schuss?“ Denn die Treffpunktlage gibt uns wichtige Erkenntnisse für die Nachsuche: ist eine Totsuche zu erwarten oder brauche ich einen Hund, der das Wild verfolgen, stellen und binden kann. Nur mit diesem Wissen kann man eine Nachsuche richtig organisieren und das kranke Wild schnell und zuverlässig zur Strecke bringen.

Nach einem schwäbischen Mittagessen – Maultaschen mit Kartoffelsalat, hierfür und für die gesamte Bewirtung unser Dank an das Team des SV Renningen – brachen die Teilnehmer zum praktischen Teil des Seminars auf. Im Revier der Pächter Rainer Pliefke und Frank Kienle war in der Zwischenzeit eine verunfallte Wildsau an verschiedenen Körperstellen praxisnah beschossen worden. Die bei Keulen-, Waidwund-, Lauf- und Gebrächschuss entstandenen Pirschzeichen sollten nun von den Jungjägeranwärtern beurteilt und den jeweiligen Treffpunktlagen und den Folgen für die Nachsuche zugeordnet werden. Den Abschluss bildete dann noch ein praktischer Vergleich der Schusswirkung mit Kurz- und Langwaffe, der den einen oder anderen dann doch erstaunte. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Vorstellung der Utensilien, die für eine sichere und erfolgreiche Nachsuche vonnöten sind. Die Teilnehmer – insbesondere die drei erfahrenen Jäger waren sehr angetan von der Veranstaltung, die für jeden Jäger – ob erfahren oder nicht – zur Pflicht werden sollte.

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